Gestern hatte ich ein spannendes Kundengespräch über die Übernahme einer Projektleitungsfunktion für Payroll Outsourcing. Das Unternehmen plant, die inhouse Lohnabrechnung zum 01. Januar 2025 an einen externen Dienstleister auszulagern und benötigt Unterstützung in der Projektleitung. Die aktuelle Situation im Team stellte sich dabei als besonders herausfordernd dar: Die Teamleitung Payroll hat bereits gekündigt, eine Mitarbeiterin ist länger krank und im restlichen Team macht sich Widerstand gegen die anstehende Veränderung breit. Die Situation im Team bereitet ihm sichtlich Unbehagen.
Im Gespräch stellte der Kunde zwei zentrale Fragen, die ich gerne auch hier näher erläutern möchte:
1. Welche Fehler kann man im Payroll Outsourcing machen – und wie kann man sie vermeiden?
Ein häufiger Fehler besteht darin, dass Unternehmen vor einer Outsourcing-Entscheidung oft keine unabhängige Beratung einholen. Ohne eine fundierte Analyse der Vor- und Nachteile sowie der langfristigen Konsequenzen wird das Outsourcing oft vorschnell entschieden.
Meine Erfahrung:
Viele Unternehmen stützen ihre Entscheidung auf allgemeine Annahmen oder Standardangebote von Dienstleistern, die nicht die individuelle Situation des Unternehmens widerspiegeln. Auch wird eher auf bekannte Outsourcing-Dienstleister zugegriffen, andere passende fallen unter den Tisch. Es fehlt eine maßgeschneiderte Analyse, die spezifische Risiken und Chancen beleuchtet.
Mein Tipp:
Holen Sie sich eine neutrale Beratung, wägen Sie die Konsequenzen sorgfältig ab und vergleichen Sie verschiedene Angebote. So vermeiden Sie teure Fehler und stellen sicher, dass Sie die für Ihr Unternehmen passende Lösung finden.
2. Können Sie uns mit Ihren ‚Social Skills‘ dabei unterstützen, den Widerstand im Team zu lösen?
💡 Widerstand im Team akzeptieren und verstehen
Widerstand innerhalb des bestehenden Payroll-Teams ist bei Outsourcing-Projekten völlig normal. Für viele Abrechner bedeutet diese Veränderung eine tiefgreifende Umstellung in ihrer Arbeitsweise. Anstatt selbst die Abrechnungen durchzuführen, werden sie künftig oft nur noch als „Abrechnungskoordinatoren“ agieren – eine Rolle, die dennoch viel Know-how erfordert, aber weniger technische Abrechnungskompetenz.
💡 Gefühl des Kontrollverlusts
Lohnabrechner sind ‚Controlfreaks‘ – und zwar im besten Sinne. Das ist in unserer DNA. Aber ein Gefühl des Kontrollverlusts kommt auf, da der Lohnabrechner zukünftig nur ’noch‘ Daten liefert, aber keine direkte Kontrolle mehr über den Abrechnungsprozess hat. Zudem fühlen sich viele Teams machtlos, da die Entscheidung zum Outsourcing oft ohne ihre Beteiligung getroffen wird. Das führt verständlicherweise zu einem Gefühl der Unsicherheit und Frustration.
💡 Mein Ansatz
Widerstand sollte man nicht als Problem sehen, sondern als eine normale Reaktion auf Veränderung. Ehrliche Kommunikation, Akzeptanz des Widerstands und Verstehen der Beweggründe können helfen. In Luft auflösen wird sich dieser jedoch nicht.
✔️ Mein Tipp
Weiterbildung und Weiterentwicklung von neuen Mitarbeitern: Es ist wichtig, neue Mitarbeiter als Lohnkoordinatoren weiterzuentwickeln und ihnen zu vermitteln, dass auch in der neuen Rolle weiterhin fundiertes Know-how gefragt ist. Der Mythos, dass weniger Fachwissen und weniger Personal nötig sei, ist schlichtweg falsch.
Fazit:
Jedes Payroll Outsourcing bringt Widerstand mit sich – das ist unvermeidbar. Anstatt dagegen anzukämpfen, sollte man ihn als natürlichen Teil des Prozesses akzeptieren und durch gezielte Maßnahmen begleiten. Ein weiteres wichtiges Learning: Es wird immer zu Fluktuation im Team kommen, daher sollte man sich frühzeitig auf diese Veränderungen einstellen.
Mit meiner Erfahrung unterstütze ich Unternehmen nicht nur bei der operativen Umsetzung von Outsourcing-Projekten, sondern berate diese auch im Vorfeld eines potentiellen Payroll Outsourcings.
Ausserdem bilde ich Ihr Personal Inhouse aus: Payroll Academy