Wie Künstliche Intelligenz die Zukunft von Payroll und Human Resources verändert!

Ein Interview mit Jurgen De Jonghe von SD Worx

Die Welt des Personalmanagements steht vor einem massiven Wandel. Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine immer wichtigere Rolle, insbesondere im Bereich Payroll und HR. Um mehr über diese spannenden Entwicklungen zu erfahren, habe ich in Folge 8 meines Podcasts Jurgen De Jonghe, Portfolio Manager Group Data bei SD Worx, Belgien interviewt. In unserem Gespräch (DER PAYROLL PODCAST) teilt er wertvolle Einblicke darüber, wie KI die Personalabteilungen revolutioniert und welche Chancen und Herausforderungen dies mit sich bringt.

Sabine: Jurgen, vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Lass uns direkt einsteigen. KI entwickelt sich rasant. Welche Rolle spielt sie deiner Meinung nach im HR-Bereich?

Jurgen De Jonghe: Sehr gerne! KI hat im Bereich HR definitiv das Potenzial, einen großen Unterschied zu machen. Sie ermöglicht es, Daten nicht nur zu analysieren, sondern auch Muster und Zusammenhänge zu erkennen, die zuvor nicht sichtbar waren. Das hilft uns, fundiertere Entscheidungen zu treffen. Aber wir müssen uns auch der Risiken bewusst sein. KI kann ein ‚Gameganger‘ sein, aber es braucht klare ethische Leitplanken, um sicherzustellen, dass sie verantwortungsvoll eingesetzt wird.

Sabine: Du hast in unserem Gespräch erwähnt, dass KI besonders bei operativen Prozessen bereits weit verbreitet ist. Kannst du ein Beispiel geben?

Jurgen De Jonghe: Absolut. Ein gutes Beispiel ist die Personalplanung. Bei einem unserer Kunden in Frankreich konnte KI genau vorhersagen, wie viele Mitarbeiter in einer bestimmten Region zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt werden. Durch die Vorhersage der Arbeitslast konnten sie frühzeitig Personal einstellen und vermeiden, dass sie zu spät reagieren. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Ressourcen.

Sabine: Das klingt beeindruckend! Welche Herausforderungen siehst du in der Anwendung von KI im HR-Bereich?

Jurgen De Jonghe: Eine der größten Herausforderungen ist sicherlich die Datenqualität. Ohne qualitativ hochwertige Daten kann auch die beste KI nicht viel ausrichten. Hinzu kommt, dass HR-Daten sensibel sind. Wir müssen sicherstellen, dass der Datenschutz immer gewährleistet ist, gerade im Hinblick auf die DSGVO. Ein weiteres Thema ist die ethische Dimension – wer trifft letztlich die Entscheidungen? Ist es der Mensch oder die Maschine? Hier ist Transparenz entscheidend.

Sabine: Datenschutz ist definitiv ein großes Thema, vor allem im internationalen Kontext. Wie geht SD Worx mit dieser Herausforderung um?

Jurgen De Jonghe: Datenschutz ist für uns oberste Priorität. Wir arbeiten mit sicheren Cloud-Lösungen und sorgen dafür, dass die Daten unserer Kunden stets geschützt sind. Ein gutes Beispiel ist unser „Insights Cloud“-System, das es Unternehmen ermöglicht, ihre HR-Daten sicher zu analysieren und gleichzeitig alle gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Außerdem setzen wir auf Anonymisierung, wenn wir Benchmarking-Daten nutzen, um sicherzustellen, dass sensible Informationen niemals offengelegt werden.

Sabine: Das klingt nach einem durchdachten Ansatz. Wie siehst du die Zukunft der KI im HR-Bereich, speziell im Hinblick auf das neue EU-AI-Gesetz?

Jurgen De Jonghe: Ich sehe das Gesetz als einen positiven Schritt. Es setzt klare Rahmenbedingungen, was Unternehmen dürfen und was nicht. Das ist wichtig, um Vertrauen in die Technologie aufzubauen. Auch wenn wir uns noch in einer Lernphase befinden, bin ich zuversichtlich, dass diese Vorschriften langfristig dazu beitragen werden, die verantwortungsvolle Nutzung von KI zu fördern. Es wird spannend zu sehen, wie KI in den nächsten Jahren weiter wachsen wird.

Sabine: Zum Schluss, was würdest du Unternehmen raten, die den Einsatz von KI im HR-Bereich in Erwägung ziehen?

Jurgen De Jonghe: Mein wichtigster Rat wäre, sich jetzt mit KI auseinanderzusetzen und zu experimentieren. Es ist nie zu spät, damit anzufangen, aber man sollte den Anschluss nicht verpassen. KI wird zukünftig ein integraler Bestandteil des HR-Bereichs sein, ähnlich wie es heute E-Mail oder Excel sind. Je früher man die Möglichkeiten und Grenzen der Technologie versteht, desto besser kann man sie für die eigenen Ziele nutzen.



Fazit: KI als Schlüssel zur Effizienz im HR

Das Gespräch mit Jurgen De Jonghe zeigt, dass KI im HR-Bereich bereits eine entscheidende Rolle spielt und Unternehmen, die diese Technologie frühzeitig einsetzen, einen klaren Wettbewerbsvorteil haben. Von der Automatisierung repetitiver Aufgaben bis hin zur strategischen Personalplanung – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Gleichzeitig bleibt der Datenschutz eine zentrale Herausforderung, die mit Sorgfalt angegangen werden muss.

Sind Sie bereit, die Möglichkeiten von KI in Ihrem HR-Bereich zu entdecken?
Kontaktieren Sie mich und erfahren Sie, wie Sie Ihre Prozesse zukunftssicher gestalten können.


Beitrag teilen:

Verwandte Beiträge

DER PAYROLL PODCAST – #9 Rechtssicher KI im Unternehmen einführen: EU AI Act, Datenschutz und Umsetzung bis 2025

2024 setzen bereits 20 % der deutschen Unternehmen auf Künstliche Intelligenz – und der Trend zeigt steil nach oben. Besonders bemerkenswert: Fast die Hälfte aller Großunternehmen nutzt KI aktiv, und auch kleine sowie mittlere Unternehmen ziehen nach. Doch mit der zunehmenden Verbreitung kommen auch neue Herausforderungen: Neben technologischen Anpassungen müssen Unternehmen vor allem rechtliche Vorgaben wie die EU KI-Verordnung umsetzen.

2025 wird ein entscheidendes Jahr, denn am 02.02.2025 tritt die nächste Stufe des EU AI Acts in Kraft. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, Ihr Personal mit KI-Zugang durch Schulungen ‚KI-Fit‘ zu machen.

In dieser Folge von DER PAYROLL PODCAST spreche ich mit Barbara Schmitz, Rechtsanwältin für IT, Datenschutz und Compliance bei der Bay GmbH in München. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Datenschutzbeauftragte und Beraterin zeigt sie praxisnah, wie Unternehmen die rechtlichen Anforderungen meistern können.

Mehr lesen
Jahressteuergesetz 2024

Das Jahressteuergesetz 2024 ist da – oder wie die Bundesregierung gerade noch die (Steuer)kurve gekriegt hat

Trotz Ampelchaos und Minderheitenregierung: Die Bundesregierung kann tatsächlich noch positiv überraschen!! Das Jahressteuergesetz 2024 wurde am 22. November 2024 vom Bundesrat verabschiedet – und die Regierung hat damit bewiesen, dass sie trotz Ampelaus und kurz vor Jahresende noch Höchstleistungen vollbringen kann (unter starkem Kaffeekonsum, vermuten wir 😃).

In der Lohnabrechnung darf nun im Dezember 2024 aufgrund der rückwirkenden Erhöhung des Grundfreibetrags nochmal schön rückgerechnet werden. Da freuen sich wohl alle Lohnabrechner wahnsinnig drauf! Der Dezember ist ja nicht unbedingt ein langweiliger Monat in der Lohabrechnung, wie wir alle wissen. (Hierzu mehr).

Doch was steckt noch drin in diesem steuerlichen Rettungsring, den uns die Regierung zugeworfen hat? Ein bisschen Entlastung hier, eine neue Regelung da – schauen wir uns die Highlights an!

Mehr lesen